Wenn Schulden über den Kopf wachsen

Nürnberg, 06. März 2024 Etwa sechs Millionen Menschen gelten in Deutschland als überschuldet. Allein in Bayern können etwa 600.000 Menschen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Die Ursachen dafür sind vielfältig – der vermeintlich nachlässige Umgang mit Geld aber ist es nicht. Im Gegenteil: Auch Menschen mit einem festen Einkommen geraten immer häufiger in die Schuldenfalle.

Durch unvorhersehbare Ereignisse kommt es schnell dazu, dass Zahlungsverpflichtungen nicht mehr geleistet werden können und Menschen in die Überschuldung rutschen. Als Hauptursachen gelten Arbeitslosigkeit (knapp 20 Prozent) und Erkrankung (17 Prozent). Die „unwirtschaftliche Haushaltsführung“ steht laut statistischem Bundesamt mit 15 Prozent erst an dritter Stelle, gefolgt von Trennung oder Scheidung (12 Prozent). Einkommensarmut durch Niedriglohn ist zu zehn Prozent aller Fälle für eine Überschuldungssituation verantwortlich.

Bereits während der Pandemie ist die Zahl der Ratsuchenden in den Beratungsstellen weiter stark angestiegen und seitdem hoch geblieben: Denn gestiegene Energie- und Lebensmittelkosten führen zu einer zusätzlichen Belastung und neuberechnete Nebenkosten verschärfen die prekäre Situation zusätzlich. Erschwerend kommt hinzu: Viele Belastungen wirken sich erst zeitverzögert aus.

Besonders dramatisch: Auch über sechs Prozent aller Menschen zwischen 60 und 69 Jahren gelten laut Schuldenatlas 2023 als überschuldet; in der Altersgruppe über 70 Jahren sind es immer noch knapp drei Prozent. Das sind in der Summe deutlich mehr als 300.000 Personen alleine in Bayern.

Im Raum der Diakonie Bayern gibt es 27 unabhängige Beratungsstellen, die Betroffene kostenlos beraten und dabei unterstützen, eine mögliche Überschuldung zu bewältigen. Sie verschaffen sich zunächst einen Überblick über die finanzielle, soziale und persönliche Situation der Betroffenen und unterstützen bei der Erstellung von Budgetplänen, um mit dem vorhandenen Geld zurechtzukommen. Sie helfen  dabei, dass Miete und Strom bezahlt werden können, damit es nicht zum Wohnungsverlust kommt und beraten schließlich über Ansprüche, Verfahrenswege und den Zugang zu existenzsichernden Leistungen.

Die Frühjahrssammlung der Diakonie in Bayern wird vom 11. – 17. März in ganz Bayern durchgeführt.

In Würzburg ist die ökumenische Christophorus Gesellschaft Trägerin der sozialen Schuldnerberatung für die Region. Nähere Informationen und das Material für die Würzburger Aktion "Der Mensch hinter den Schulden" finden Sie direkt hier.

Spendenkonto für die Diakonie Würzburg e.V.:
Hypovereinsbank Würzburg
DE73 7902 0076 0001 1120 23
BIC: HYVEDEMM455
Stichwort: Sammlung Schuldnerberatung

 

Ergänzende Informationen zu den einzelnen Angeboten der Schuldnerberatungen in ganz Bayern finden Sie unter anderem hier:

Erklärvideo „Sie haben Schulden und wissen nicht mehr weiter“

Das Erklärvideo wird zeitnah auf unseren YouTube Kanal unter https://www.youtube.com/DiakonieBayern eingestellt.

 

Materialien zur Frühjahrssammlung   

Handreichung

Arbeitshilfe für den Gottesdiensthilfe

Videostatement von Frau Dr. Weingärtner

Pressemeldung Diakonie Bayern

Evangelische-lutherische Kirche in Bayern

Zur Nutzung der Gelder aus der Frühjahrssammlung: 20 % der Spenden an die Kirchengemeinden dürfen in den Kirchengemeinden bleiben zur Förderung der diakonischen Arbeit vor Ort; 45 % der Spenden an die Kirchengemeinden bleiben im Dekanatsbezirk zur Förderung der diakonischen Arbeit.

35 % der Spenden an die Kirchengemeinden werden an das Diakonische Werk Bayern für die Projektförderung in ganz Bayern weitergeleitet. Im Jahr 2023 erbrachte die Frühjahrssammlung der Diakonie Bayern knapp 400.000 Euro.

        
 
Diakonie Bayern
Daniel Wagner
Pressesprecher
Pirckheimerstraße 6
90408 Nürnberg
t +49 911 93 54 205
 

 

Veröffentlicht: 06. März 2024
Diakonisches Werk Würzburg e. V.