Ein Angebot des Fachbereiches Integration, Inklusion und Senioren
Ein Angebot für alle Interessierten
826 Milliarden Euro pro Jahr – geschenkt? Themenwoche Equal Care beginnt am 24. Februar
Nürnberg, 21. Februar 2025 Mit einer Themenwoche Equal Care im Vorfeld des gleichnamigen Tages a m 1. März macht die Diakonie gemeinsam mit anderen Akteuren auf die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit in Deutschland aufmerksam. „Welche Studien man sich auch ansieht: Stets sind es die Frauen, die die Hauptlast der Care-Arbeit in Deutschland tragen“, sagte die Vorständin Soziales der Diakonie Bayern, Sandra Schuhmann, vor Beginn der Themenwoche am 24. Februar. So leisteten sie einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Prognos-Studie zufolge 72 Milliarden unbezahlte Stunden der sogenannten Care-Arbeit. „Das entspricht etwa 30 Stunden pro Woche, die Frauen unentgeltlich arbeiten.“
„Legt man einen durchschnittlichen Stundenlohn zugrunde, entspräche dies einer Gesamtsumme von 826 Milliarden Euro“, so Schuhmann weiter. Unter dem Begriff Care-Arbeit werden Tätigkeiten im Haushalt, die Betreuung von Kindern, aber auch pflegerische Arbeiten für Angehörige zusammengefasst – die meistens von Frauen geleistet werden.
„Diese ungleiche Verteilung hat massive gesellschaftliche Konsequenzen“, so Sandra Schuhmann, Vorständin der Diakonie Bayern und Vorstandsmitglied in der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen in Bayern (eaf bayern). „Der Einsatz der Frauen für die Familie bedeutet, dass sie einen schlechteren Zugang zum Arbeitsmarkt haben.“ Dies hätte auch entsprechende Folgen für die Altersversorgung der Frauen: „Wer unentgeltliche Care-Arbeit leistet, zahlt nicht in die Rentenkasse ein. Die Konsequenz ist eine hohe Altersarmut bei Frauen.“
Care-Arbeit muss nach Ansicht der Diakonie darum nicht nur fairer zwischen Männern und Frauen verteilt werden, sondern auch besser sozial abgesichert werden. „Kindererziehung und -betreuung müssen ebenso wie die Pflege von Angehörigen bei der Alterssicherung eine stärkere Rolle spielen.“ So würde zwar die Pflege von Angehörigen auf die Rente angerechnet. „Dies gilt aber nur, wenn die Pflegenotwendigkeit vom Medizinischen Dienst der Kassen bestätigt wurde und mindestens Pflegegrad 2 vorliegt.“ Zudem müsse der Zeitaufwand mindestens 10 Stunden in der Woche betragen. Wenn es um die Anerkennung der Erziehungszeit geht, würden wiederum ganz andere Regeln gelten. „Eine Vereinheitlichung der sozialen Absicherung von Care-Arbeit wäre ein erster Schritt, um die Leistungen derjenigen anzuerkennen, die diese leisten – also der Frauen.“
Neben den wirtschaftlichen Folgen hat die Sorgearbeit nach Aussagen der Diakonie Bayern außerdem auch handfeste gesundheitliche Folgen. „Unsere Beratungsstellen berichten immer häufiger davon, dass die mentale Belastung, die sogenannte „Mental Load“, zu psychischen Erkrankungen führt.“ Besonders betroffen seien davon allein- und getrennterziehende Eltern, die aufgrund ihrer Situation noch weniger Zeit hätten, auch für sich selbst zu sorgen.
Weitere Informationen zum Equal Care Day sowie zur Equal-Care-Aktionswoche finden Sie unter anderem auf der Seite der Diakonie Bayern (www.diakonie-bayern.de) sowie der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen in Bayern, eaf bayern (www.eaf-bayern.de)
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Wagner
Diakonie Bayern
Daniel Wagner
Pressesprecher
Pirckheimerstraße 6
90408 Nürnberg
t +49 911 93 54 205
www.facebook.com/DiakonieBayern
www.instagram.com/MeineDiakonie
www.linkedin.com/company/diakonie-bayern
Ein Angebot für alle Interessierten
Kiprax -Ausbildung in der Kinderpflege mit Praxisvorteil